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SPANIEN · KANARISCHE INSELN · EL HIERRO

EL HIERRO - DIE ENTDECKUNG DER WILDEN SCHÖNEN

An einem trüben Novemberabend schien uns auf einmal nichts wichtiger als die nächste Reise zu planen. Die Wünsche standen schnell fest: Wandern, Tauchen, viel Ruhe, Entspannung und Wärme. Neben einigen Zielen im östlichen Mittelmeer wurden El Hierro und La Gomera unsere Favoriten.

Berlin - Teneriffa Süd, Flugzeit ca. 5 Stunden, mit dem Taxi zum Hafen nach Los Christianos. Unsere Fähre nach El Hierro legt einmal täglich um 15.30 Uhr ab. Das war keineswegswegs klar, denn im Internet gab es sehr unterschiedliche Zeitangaben. Wir vertrauten auf die Reederei Fred Olsen, denn der sollte es ja wissen. Nach seinen Angaben verkehren die Fähren pünktlich und bei jedem Wetter. Lange vor der Abfahrt lässt sich das Gepäck in dem bereitstehenden Gepäckwagen verstauen und nichts steht einem Stadtbummel durch Los Christianos mehr entgegen.

Los Christianos verkörpert Urlaub in Spanien, wie wir ihn nicht mögen. Es ist voll und laut in den Straßen, schön zu wissen, dass wir dem Trubel bald entfliehen können und die Insel der Ruhe besuchen werden.

Die tägliche Überfahrt mit Fred Olsen dauert im Gegensatz zur Naviera Armas, die knapp fünf Stunden benötigt, nur ca. zwei Stunden. Pünktlich erreichen wir den Hafen von Puerto de La Estaca, wo unser Mietwagen schon bereit steht. Hier herrscht zur Zeit eine rege Bautätigkeit. Das gesamte Hafenbecken wird aus EU-Mitteln erweitert. Dies lässt darauf schließen, dass El Hierro sich in den nächsten Jahren verändern wird und die "vergessene" Insel einen stetig zunehmenden Touristenstrom zu erwarten hat.

Unser Reiseziel ist La Restinga, das Tauchrevier der Insel. Zuerst fahren wir Richtung Valverde und weiter durch einen wunderschönen Kiefernwald nach El Pinar. Ab hier wird die Umgebung immer einsamer und gleicht einer Mondlandschaft.

Wir beginnen daran zu "zweifeln", ob wir uns hier eine Woche lang wohl fühlen. Erst später wird sich herausstellen, dass unsere Entscheidung richtig war. Das sonnenverwöhnte La Restinga liegt am Fuße einer faszinierenden Lavalandschaft, von der sich schnell die verträumten Kiefern- und Nebelwälder der wolkenverhangenen Cumbre und das grüne Golfotal erreichen lassen.

Zugegeben: Im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wird La Restinga wahrschneinlich nie einen Preis erhalten, aber man kann sich in diesem liebevollen Ort sehr wohl fühlen. Neben den freundlichen Einheimischen trifft man hier vor allem auf einige "Aussteiger" und viele Taucher.
Unser Appartement ALEGRANZA ist sehr gut ausgestattet und hat eine große Terrasse mit Meerblick.

Die Anreise nach El Hierro ist wirklich sehr anstrengend, aber diese unberührte, vielfältige und schöne Natur entschädigt dafür. Und wenn man, wie wir, das große Glück hat, nachts die Pottwale singen zu hören, dann sollte man sich die noch vergessene Insel vor ihrer Entdeckung zum Ziel nehmen.

von Heike und Fred Buschkewitz