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FLIEGER-GESCHICHTEN

It´s so easy ... mit easyJet


Eine schöner Urlaub fängt im Idealfall mit einer erholsamen Flugreise an.
Manchmal fängt die Erholung allerdings auch mit der Erklärung des Piloten "Ladys and Gentlemen ... we have a problem ..." an. Schön, wenn dieses Problem idealerweise noch am Boden bemerkt wird.
Wir wollten schon immer mal mit easyJet auf Reisen gehen. Also schnell die Eincheck-Modalitäten gelernt und los. Unsere Boarding Group ist A. Das aber im easyJet-Alphabet vor A noch Quick-Boarding und Kinder kommen ... Ok! Jetzt wissen wir´s!

Alle Passagiere saßen auf Ihren Plätzen und warteten auf den Start. Nur aus dem Cockpit kamen eigenartige Computerstimmen "Pull up, pull up, pull up ..." Na ja, wir waren ja noch auf dem Boden vor der schicken orange gestrichenen easyJet Abflughalle in SXF. Aber diese Computerstimme ließ mir doch das Mark in den Knochen gefrieren.
Aus meinen längst vergangenen Zeiten als virtueller Computersimulation-Kampfjetflieger wusste ich noch das die Kiste jetzt eigentlich hochgezogen werden müsste ... sonst gibt´s einen Crash ...
Ich folgerte messerscharf und schnell meiner Frau mitteilend: Jetzt haben wir ein Problem !

Der Meinung war dann auch -ich wusste es ja- die technische Flugleitung von SXF. "Ladys und Gentlemen wir müssen leider -zu Ihrer eigenen Sicherheit- das Flugzeug wechseln..." Na gut aber woher so schnell ein neues nehmen?

Und genau jetzt wurde aus dieser einfachen Story eine easyJet-Erfolgsstory. Woher haben die nur so schnell ein Ersatzflugzeug gezaubert? Klasse !
Einziges Übel war, dass beim Besteigen des zweiten Fliegers keiner mehr an irgendwelchen Quick-Boarding-Kram und Kinder gedacht hat. Die saßen mit ihren Müttern jetzt irgendwo hinter Reihe 10. Waren eben nicht schnell genug, die Mütter mit ihren Kindern. Auf unserem Platz saß jetzt auch irgendjemand. Wahrscheinlich Boarding Group E - aber eben schnell genug.
Ich dachte nur kurz an den alten Otto-Gag das ich in einigen Monaten meine überflüssigen Pfunde abtrainieren könnte, diese Person auf "meinem" Sitz aber ihr ganzes Leben so aussehen würde wie heute. Vielleicht ginge dies für mich ja wie von selbst, man müsste nur öfter mit easyJet Flugzeuge wechseln.

In der Luft haben wir erfahren das lediglich die Sandwiches den Flugzeugwechsel nicht überstanden haben. Es gab eben nichts zu Essen auf dem Flug. Zu Trinken aber. Was im easyJet Prospekt so wie eine normale Büchse Cola aussah, entpuppte sich als 0,1 Liter Variante. Ich wusste gar nicht, dass es so kleine Büchsen gibt.

Der Rest des Fluges war dann phantastisch. Schönes Flugwetter, ein gut gelaunter Pilot und eine Crew die mit ihrem sinnigen Outfit mehr an - sagen wir mal - McDonalds als an die guten, alten Stewardessen erinnerten.

easyJet fliegt nicht auf Kosten der Sicherheit. Es ist allemal besser wenn ein paar Sandwiches dran glauben müssen. Ich verzichte im Flugzeug gern auf ein aufgewärmtes Mittagessen mit Plastikbesteck oder auf einen Kaffee im Pappbecher, auch der Unsinn mit dem "Meilen sammeln" erinnert mich mehr an das Aufkleben von Rabattmarken im Supermarkt der Siebziger als an Kundenbindung. Ich möchte günstig und vor allem möglichst sicher Fliegen!

Apropos Fitness: Der Airport CPH wird für Laufmuffel nicht so der Lieblingsflughafen. Bis zu den Kofferbändern kann das zurück gelegte Wegstück schon Etappe genannt werden. Aber wir wollen ja Wandern ...


von Fred Buschkewitz
Fotos ©: www.easyjet.com